Schlagwort-Archive: Neurohormone

Burnout und „positives Denken“ als Monotherapie – eine Katastrophe

Immer wieder kommen Patienten zu mir, die ins Burnout gerutscht sind und eine Psychotherapie hinter sich haben, die eigentlich nur eines bewirkt hat: ihr Selbstwert wurde noch weiter abgebaut, weil sie nicht in der Lage waren, die vielen „guten“ Ratschläge auch umzusetzen: Wie gehe ich mit Problem A um, wie mit Problem B, was muss ich in der Situation C beachten und vor allem: Bin ich auch positiv genug! Meistens haben sich die Patienten wirklich bemüht, alles zu befolgen, erleben aber in der Praxis nur eines: Nicht nur, dass sie aufgrund ihrer Erschöpfung immer weniger leisten können – offenbar, weil sie irgendetwas falsch machen – jetzt machen sie SCHON WIEDER etwas falsch: Sie sind nicht positiv genug und/oder strengen sich nicht genug an! Denn wie sollen sie es sonst interpretieren, dass sie trotz aller Bemühungen nicht aus ihrer Erschöpfung und Antriebslosigkeit herauskommen? Offenbar sind sie eben doch zu negativ und/oder zu nachlässig. Es ist alles ihre Schuld!

Weiterlesen