Masernimpfung – ja oder nein?

Aufgrund des aktuellen Masernausbruchs in Berlin (bisher über 600 Erkrankte, 1 Todesfall)  kommt es in den Medien und auch oft unter den Patienten zu einer hitzigen Diskussion, ob man sein Kinder gegen Masern impfen lassen soll oder nicht.

Ich bin kein grundsätzlicher Impfgegner. Aber ich möchte Ihnen zeigen, dass es in der Biologie nie etwas „umsonst“ gibt: Die Vorstellung, Ihre Kinder gegen Masern zu impfen und damit alle Probleme zu vermeiden ist so nicht richtig. Es ist immer ein gewisser biologischer „Preis“ zu bezahlen – und damit meine ich nicht direkte Impfschäden.

Die Masern waren bis vor 25 Jahren auf der ganzen Welt endemisch und fast 100% der Kinder hatten sie durchgemacht. Heute kommt es durch die weltweit relativ hohen (nach Ansicht der WHO trotzdem noch nicht ausreichenden) Impfraten nur noch zu sporadischen kleineren Ausbrüchen.

Die Impfbefürworter führen die WHO-Argumente an, dass Masern schon fast ausgerottet waren und wir uns dadurch Erkrankungen mit Masern-Enzephalitis und Todesfälle hätten ersparen können. Es sei extrem verantwortungslos, seine Kinder nicht zu impfen, da sie so zu Trägern des Virus würden und die anderen Kinder gefährdeten. „Böse“ oder vielmehr idiotische Impfverweigerer, die sinnlos die Ausbreitung einer Krankheit ermöglichen, die völlig vermeidbar wäre: Das zeige doch glasklar – Impfgegner seien irrationale, esoterisch beeinflusste Spinner und Alternativmedizin geradezu gefährlich.

Wie so oft, zeigen die Argumente der klinischen (Schul-) Medizin und ihrer Anhänger nur einen Teil der Wahrheit. Was sie nicht sagen:

Da es sich bei der Masern-Mumps-Röteln-Impfung um eine Lebendimpfung handelt, können Kinder alleine durch die Impfung andere anstecken. Dazu gibt es eine Studie: “Detection of measles virus RNA in urine specimens from vaccine recipients” P A Rota, A S Khan, E Durigon, T Yuran, Y S Villamarzo, and W J Bellini

Durch die Masern-Impfung kann es zu einer sog. Keimverschiebung kommen wie ich sie schon im meinem früheren Blog-Beitrag „Der rationale Impfwahnsinn“ bezüglich Hämophilus B beschrieben habe: „Die Massenimpfungen gegen Masern führen vermutlich bereits jetzt dazu, dass Atemwegserkrankungen durch RS Viren (einem Verwandten des Masernvirus) bei Kindern und damit verbundene Krankenhauseinweisungen in den letzten Jahren enorm zugenommen haben. In Ländern mit geringen Masern-Impfraten ist die Anfälligkeit für schwere kindliche Atemwegsinfektionen, die eine Klinikeinweisung erforderlich machen, sehr viel geringer“ (A. I. Weigl, W. Puppe, O. Belke, J. Neusüß, F. Bagci, H. J. Schmitt, The Descriptive Epidemiology of Severe Lower Respiratory Tract Infections in Children in Kiel, Germany, Klin Padiatr 2005; 217: 259-267)

Dazu kommt, dass die Masernimpfung definitiv das Allergierisiko erhöht: „Geimpfte Kinder erkranken weitaus häufiger an allergischen Krankheiten als Ungeimpfte. Dies zeigte sich auch in einer Studie, die im Lancet veröffentlicht wurde: Das Durchmachen der Masern kann, so die Autoren, möglicherweise eine spätere Allergiebereitschaft verringern“ (Shaheen SO, Aaby P, Hall AJ, Barker DJ, Heyes CB, Shiell AW, Goudiaby A.Measles and atopy in Guinea-Bissau.Lancet 1996 Jun 29;347(9018):1792-6).

Das Deutsche Ärzteblatt vom 18.2.2011 bestätigte ebenfalls (Findings of the German Health Interview and Examination Survey for Children and Adolescents; KiGGS-Studie), dass ungeimpfte Kinder weniger zu Infektionskrankheiten und Allergien neigen: „Unvaccinated children aged 1–5 years had a median number of 3.3 (2.1–4.6) infectious diseases in the past year, compared to 4.2 (4.1–4.4) in vaccinated children. Among 11- to 17-year-olds, the corresponding figures were 1.9 (1.0–2.8) (unvaccinated) versus 2.2 (2.1–2.3) (vaccinated). The lifetime prevalence of at least one atopic disease (Ekzeme, Neurodermitis etc.) among 1- to 5-year-olds was 12.6% (5.0%–28.3%) in unvaccinated children and 15.0% (13.6%–16.4%) in vaccinated children”.(Roma Schmitz, Christina Poethko-Müller, Sabine Reiter, Martin Schlaud)

Auch von anderer Seite gibt es Hinweise, dass das Durchmachen der Krankheit (NICHT der Impfung!) das Immunsystem positiv konditioniert. Einige hundert dokumentierte Fälle legen nahe, dass damit ein gewisser Schutz vor Autoimmunerkrankungen und Infektionen verbunden ist: „Bis in die 1960iger Jahre behandelte man in der Kinderklinik in Basel Kinder mit nephrotischem Syndrom (eine autoimmunologische Nierenerkrankung), indem man sie künstlich mit Masern infizierte. Man hatte nämlich festgestellt, dass Kinder spontan gesund wurden, nachdem sie die Masern durchgemacht hatten. Kinder in der Dritten Welt sind nach einer Masernerkrankung weniger anfällig für Parasitenbefall und Malaria“ (Rooth IB. Supression of plasmodium falciparum infections during measles or influenza. Am J Trop Med Hyg 1992;47(5):675-81.)

Im Internet halten sich außerdem hartnäckige Gerüchte, dass auch ein hoher Prozentsatz von Geimpften an Masern erkrankt. Dies wird von offizieller Stelle bestritten – aber ausgerechnet eine vom „Spiegel“ zitierte US-Studie, die das widerlegen soll, kann auch als Hinweis auf diese Tatsache verstanden werden: In der Studie wird gezeigt, dass 45% der in Kalifornien an Masern erkrankten Kinder keinen Impfschutz hatten. Nur 1% davon waren nicht geimpft. Der Rest wies einen (angeblich) „unklaren“ Impfstatus auf, wurde jedoch den Ungeimpften zugerechnet. Typischer Fall der Berliner Redensart „Nachtigall, ick hör dir trapsen“?  ( Measles Outbreak — California, December 2014–February 2015; http://www.cdc.gov/mmwr/preview/mmwrhtml/mm6406a5.htm)

Ich möchte nochmals auf die Bedeutung des Immunstatus des Kindes hinweisen. Dies wird auch durch die Erfahrungen in Entwicklungsländern untermauert: In Afrika sterben zwar jedes Jahr etwa 500.000 Kinder an Masern. Bedingt ist die hohe Todesrate jedoch durch Unterernährung und eine hohe Tuberkuloserate . Bei unterernährten Kindern liegt die Sterblichkeit um mind. das 400fache über der von Kindern in normalen sozialen Verhältnissen (Nightingale M., 1999, Epoch 81/82).

Bei einem normalen Kind mit guter Immunlage sind daher Komplikationen durch die Masern mit hoher Sicherheit vermeidbar. Siehe dazu „Was Sie selbst tun können, um die Immunität Ihres Kindes zu erhöhen“ in meinem früheren Blog-Beitrag; Holopathie spielt dabei eine bedeutende Rolle!

Im Endeffekt müssen SIE eine Entscheidung treffen. Ich persönlich bin aus allen diesen Gründen gegen eine Masern-Impfung, aber es geht hier um Ihr Kind und daher sollten Sie unbedingt auf IHR Gefühl hören. Wenn Sie der Überzeugung sind, die von der Schulmedizin angeführten Risiken der Masern (siehe vorigen Blog-Beitrag) auf keinen Fall eingehen zu wollen, weil Ihnen der Immunstatus Ihres Kindes zu unsicher bzw. die möglichen (seltenen) Risiken zu hoch erscheinen – dann sollten Sie Ihr Kind auf jeden Fall impfen lassen.

 

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